Obstbaumschnittkurs

                                                                                                        

                                           Der Thoretische Teil zu Beginn

 

Ein Obstbaumschnittkurs in Rinschheim fand großen Zuspruch. Bei herrlichem Wetter nahmen über 30 Teilnehmer das Angebot war und konnten sowohl theoretisch als auch praktisch über den fachgerechten Obstbaumschnitt lernen.

Im Zuge eines Flurneuordnungsverfahrens wurde bei Rinschheim eine Streuobstwiese angelegt und für die Obstbäume wurden Patenschaften übernommen. Damit die Bäume fachgerecht betreut und geschnitten werden können, organisierte Stadtrat Benno Ehmann mit Unterstützung des Landschaftserhaltungsverbands Neckar-Odenwald-Kreis e.V. einen Obstbaumschnittkurs für die Obstbaumpaten und interessierte Bürger.

Lothar Maier von der Fachwartvereinigung für Obst- und Gartenbau Neckar-Odenwald erklärte den Teilnehmern den Aufbau einer typischen Obstbaumkrone und beantwortete Fragen zum Baumschnitt. Dabei muss unterschieden werden, ob es sich um einen Erziehungsschnitt in den ersten zehn Jahren eines Baumes, einen Erhaltungsschnitt in der Ertragsphase oder einen Verjüngungsschnitt in der Altersphase handelt. Elmar Herberich zeigte anschließend den Interessierten verschiedene Werkzeuge und gab Empfehlungen zur Wundbehandlung der Bäume.

Baum 4 2Baum 5

Da alle Bäume vor XX Jahre gepflanzt wurden befinden sie sich in der Ertragsphase. Nach einer kurzen Einweisung konnten die Teilnehmer das Gelernte unter fachlicher Anleitung an ihren Patenbäumen selbst anwenden. Der Ortschaftsrat Rinschheim verpflegte die Teilnehmer mit einem kleinen Vesper und organisierte den Abtransport des Schnittmaterials.

Streuobstwiesen stellen einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten da und gehören zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas. Mit ihrem abwechslungsreichen Mosaik von extensiv genutztem Grünland und offenen Gehölzstrukturen bilden Streuobstwiesen in der heutigen meist intensiv genutzten Landschaft ein Rückzugsort für sowohl wald- als auch offenlandliebende Arten. Besonders bedeutsam sind ältere Obstbäume mit ihren Höhlen, denn von diesen profitieren verschiedene Vogelarten, wie der Wendehals und Steinkauz oder Säugetiere wie Fledermäuse, Garten- und Siebenschläfer. Unter den Bäumen befindet sich meist extensiv genutztes Grünland, welches an den vielen Blüten gut zu erkennen ist. Hier findet man Wiesensalbei, Flockenblumen, Margeriten, Schlüsselblumen, Veilchen, verschiedene Kleearten und viele weitere. Viele Insekten werden daher nicht nur von blühenden Obstbäumen im Frühling, sondern auch von dem blütenreichen Unterwuchs während des gesamten Jahres angelockt. Nur mit Unterstützung von engagierten Bürgern und Landwirten können diese wertvollen Lebensräume erhalten werden.

Luisa Klingmann, Landschaftserhaltungsverband Neckar-Odenwald-Kreis e.V.